Gemeinschaftsfischen
Sachsen am Virgin Lake
Virgin Lake, diese Perle in
der Donau Au und bei mir persönlich ganz oben auf der Beliebtheitsskala der
Wasser in Österreich. Nur der Teich von Kurt Grabmayer in Stockerau, welcher mir
regelmäßig einen neuen PB brachte, kommt da wohl noch nahe heran. Das aber ist
mein wirklich ganz subjektives Empfinden. Genau aber das wollte ich mit anderen
teilen.
So kam nun dem Franz „Duli“,
einem Pächter vom Virgin, und mir die Idee auch mal ein paar sächsischen
Kollegen die Möglichkeit eines Fischens an diesem Traumwasser einzuräumen. Das
besondere Flair dieses Teiches würde sicher auch sie
infizieren.
Irgendwann war dann auch ein
Termin gefunden und insgesamt 6 Leute inklusive meines Sohnes Philipp machten
sich auf den Weg nach Tulln. Gegen 9:30 Uhr empfing uns dort die Jungfrau mit
strahlendem Sonnenschein bei 35 Grad und dem schon bekannten erhöhten
Gelsenaufkommen.
Bei der Platzwahl gab es keine
Probleme. Ich erklärte potenzielle Spots und man wurde sich schnell einig. Von
meiner Stelle aus gab es nur ein mir bekanntes und schon häufig produktives
Plateau welches ich dann natürlich gern meinem Sohn überließ.
Nach dem Aufbau des tackles
und der Positionierung der Montagen verbrachten wir den Nachmittag mit
gemütlichen Gesprächen. Philipp war mit der leichten Posenrute unterwegs und
schaffte es wohl als Erster an diesem Gewässer, einen carp auf eben diese Weise
zu landen. Auch beim zwischenzeitlichen Hechtfischen hielt er sich nicht zurück
und konnte einen knapp 70cm langen Zahnfisch auf die Matte legen. Er fand nach
der Fotosession seinen Weg zurück ins kühle Nass.
Ein zweiter Hecht eines
sächsischen Kollegen, der stattliche 80cm aufwies, wurde selbstverständlich
ebenfalls released.
Schon relativ zeitig schlossen
sich dann die Zelte zur Nachtruhe. Immerhin hatten wir ja noch vom Tag zuvor
ordentlich nachzuholen. Ab 7:30 Uhr war an Schlafen dann aber nicht mehr zu
denken. Ohne Gnade knallte die Sonne in unsere Zelte und heizte sie auf
Backofentemperaturen auf. Ein kurzer small talk mit den Kollegen und hier wurde
dann auch schon der erste Paukenschlag der Session offiziell. Ronny hatte seinen
PB deutlich nach oben geschraubt und einen Spiegler von satten 25,6kg gelandet.
Der Fisch war letztmals 2 Jahre zuvor gefangen worden und hatte nun in der
Zwischenzeit 4 kg an Masse zugelegt.
Nach einem wahren
Gratulationsregen und vielen schönen Fotos verschwand der Fisch in den Tiefen
des Sees und seinem Dschungel aus Kraut.
Am Tag machte dann vor
allem wieder Philipp von sich reden. Seine Wahl eine Rute ausschließlich mit
Tigernuss und einem kleinen Pop up zu fischen erwies sich als goldrichtig. Neben
2 Satzern brachte ihm diese Taktik seinem neuen PB. Eine vormals zurückgelassene
H-Boje komplizierte den Drill. Ich konnte sie aber letztlich von der Schnur
entfernen und so stand einem für ihn
einmaligen Drillerlebnis nichts mehr im Weg. Jede Flucht des schönen Schuppis
wurde erfolgreich gekontert und so schloss sich schließlich der Kescher.
Ich
hatte ja noch „Verpflichtungen“ gegenüber meinem Freund Torsten. Nach dem Fang
dieses wirklich außergewöhnlich schönen 24kg Spieglers im vergangenen Herbst war
eh klar dass beim diesmaligen Ansitz der erste Fisch in jedem Fall an ihn gehen
sollte. Dass das nun ein Satzer war war wohl höhere Gewalt. Vorweggenommen blieb
auch bei einem neuerlichen Versuch in der letzten Nacht der erhoffte grosse
braune Schuppi aus. „Macht nichts mein Freund. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
und beim nächsten Mal wird es dann sicher gleich eine richtige
Granate“.
Ronny
legte mit einem 14er Schuppi nochmal einen nach und dann kam schließlich auch
ich zum Zug. Zunächst konnte ich gleichfalls einen 14er Schuppi landen ehe mir
dann ein Satzer die darauffolgende Nacht versüsste.
Danke an dieser Stelle an die
vielen Besucher die auf einen Sprung vorbeikamen. Teilweise 2 Stunden Fahrzeit
wurden hier in Kauf genommen. Aber Duli mit Familie, Harald Haba aus Freistadt
und Matthias wurden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Hause Sternekoch
Torsten angemessen entschädigt.
Am letzten Abend lief noch
einmal meine Seerosenrute ab. Nach kurzem aber heftigem Drill schloss sich der
Kescher hier über einem echten Potenzialfisch. Bei vielleicht 60cm Körperlänge
brachte es der Spiegler schon auf über 11 kg. Den würde ich gerne noch einmal in
3 bis 4 Jahren wiedersehen. Der kann in dem Wasser alle Rekorde schlagen. Man
wird sehen.
Nach 4 Tagen und einer
reibungslosen Heimfahrt fällt die Bilanz wie folgt aus:
Herrliche Tage, eine schon
gewohnt aussergewöhnliche Gastfreundschaft, 15 carp, 2 mal
PB.
Und auch wenn die Satzer den
einen oder anderen Kollegen ein wenig genervt haben sollten. Auch die werden mal
groß. Potenzial jedenfalls haben sie alle.
An dieser Stelle unbedingt
noch einmal vielen herzlichen Dank an den Duli, vor allem von den Kollegen.
Danke dafür dass du die Tore zu diesem Traumwasser geöffnet und ihnen damit ein
wohl einzigartiges Karpfenangelerlebnis ermöglicht hast.
Ralf