Dienstag, 3. Juli 2012

Gemeinschaftsfischen Sachsen am Virgin Lake
Virgin Lake, diese Perle in der Donau Au und bei mir persönlich ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Wasser in Österreich. Nur der Teich von Kurt Grabmayer in Stockerau, welcher mir regelmäßig einen neuen PB brachte, kommt da wohl noch nahe heran. Das aber ist mein wirklich ganz subjektives Empfinden. Genau aber das wollte ich mit anderen teilen.
So kam nun dem Franz „Duli“, einem Pächter vom Virgin, und mir die Idee auch mal ein paar sächsischen Kollegen die Möglichkeit eines Fischens an diesem Traumwasser einzuräumen. Das besondere Flair dieses Teiches würde sicher auch sie infizieren.
Irgendwann war dann auch ein Termin gefunden und insgesamt 6 Leute inklusive meines Sohnes Philipp machten sich auf den Weg nach Tulln. Gegen 9:30 Uhr empfing uns dort die Jungfrau mit strahlendem Sonnenschein bei 35 Grad und dem schon bekannten erhöhten Gelsenaufkommen.
Bei der Platzwahl gab es keine Probleme. Ich erklärte potenzielle Spots und man wurde sich schnell einig. Von meiner Stelle aus gab es nur ein mir bekanntes und schon häufig produktives Plateau welches ich dann natürlich gern meinem Sohn überließ.
Nach dem Aufbau des tackles und der Positionierung der Montagen verbrachten wir den Nachmittag mit gemütlichen Gesprächen. Philipp war mit der leichten Posenrute unterwegs und schaffte es wohl als Erster an diesem Gewässer, einen carp auf eben diese Weise zu landen. Auch beim zwischenzeitlichen Hechtfischen hielt er sich nicht zurück und konnte einen knapp 70cm langen Zahnfisch auf die Matte legen. Er fand nach der Fotosession seinen Weg zurück ins kühle Nass.


Ein zweiter Hecht eines sächsischen Kollegen, der stattliche 80cm aufwies, wurde selbstverständlich ebenfalls released.   
Schon relativ zeitig schlossen sich dann die Zelte zur Nachtruhe. Immerhin hatten wir ja noch vom Tag zuvor ordentlich nachzuholen. Ab 7:30 Uhr war an Schlafen dann aber nicht mehr zu denken. Ohne Gnade knallte die Sonne in unsere Zelte und heizte sie auf Backofentemperaturen auf. Ein kurzer small talk mit den Kollegen und hier wurde dann auch schon der erste Paukenschlag der Session offiziell. Ronny hatte seinen PB deutlich nach oben geschraubt und einen Spiegler von satten 25,6kg gelandet. Der Fisch war letztmals 2 Jahre zuvor gefangen worden und hatte nun in der Zwischenzeit 4 kg an Masse zugelegt.
Nach einem wahren Gratulationsregen und vielen schönen Fotos verschwand der Fisch in den Tiefen des Sees und seinem Dschungel aus Kraut.  

Am Tag machte dann vor allem wieder Philipp von sich reden. Seine Wahl eine Rute ausschließlich mit Tigernuss und einem kleinen Pop up zu fischen erwies sich als goldrichtig. Neben 2 Satzern brachte ihm diese Taktik seinem neuen PB. Eine vormals zurückgelassene H-Boje komplizierte den Drill. Ich konnte sie aber letztlich von der Schnur entfernen und so stand einem für ihn einmaligen Drillerlebnis nichts mehr im Weg. Jede Flucht des schönen Schuppis wurde erfolgreich gekontert und so schloss sich schließlich der Kescher.

Ich hatte ja noch „Verpflichtungen“ gegenüber meinem Freund Torsten. Nach dem Fang dieses wirklich außergewöhnlich schönen 24kg Spieglers im vergangenen Herbst war eh klar dass beim diesmaligen Ansitz der erste Fisch in jedem Fall an ihn gehen sollte. Dass das nun ein Satzer war war wohl höhere Gewalt. Vorweggenommen blieb auch bei einem neuerlichen Versuch in der letzten Nacht der erhoffte grosse braune Schuppi aus. „Macht nichts mein Freund. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und beim nächsten Mal wird es dann sicher gleich eine richtige Granate“.
Ronny legte mit einem 14er Schuppi nochmal einen nach und dann kam schließlich auch ich zum Zug. Zunächst konnte ich gleichfalls einen 14er Schuppi landen ehe mir dann ein Satzer die darauffolgende Nacht versüsste.

Danke an dieser Stelle an die vielen Besucher die auf einen Sprung vorbeikamen. Teilweise 2 Stunden Fahrzeit wurden hier in Kauf genommen. Aber Duli mit Familie, Harald Haba aus Freistadt und Matthias wurden mit kulinarischen Köstlichkeiten aus dem Hause Sternekoch Torsten angemessen entschädigt.
Am letzten Abend lief noch einmal meine Seerosenrute ab. Nach kurzem aber heftigem Drill schloss sich der Kescher hier über einem echten Potenzialfisch. Bei vielleicht 60cm Körperlänge brachte es der Spiegler schon auf über 11 kg. Den würde ich gerne noch einmal in 3 bis 4 Jahren wiedersehen. Der kann in dem Wasser alle Rekorde schlagen. Man wird sehen.
 
Nach 4 Tagen und einer reibungslosen Heimfahrt fällt die Bilanz wie folgt aus:
Herrliche Tage, eine schon gewohnt aussergewöhnliche Gastfreundschaft, 15 carp, 2 mal PB.
Und auch wenn die Satzer den einen oder anderen Kollegen ein wenig genervt haben sollten. Auch die werden mal groß. Potenzial jedenfalls haben sie alle.

An dieser Stelle unbedingt noch einmal vielen herzlichen Dank an den Duli, vor allem von den Kollegen. Danke dafür dass du die Tore zu diesem Traumwasser geöffnet und ihnen damit ein wohl einzigartiges Karpfenangelerlebnis ermöglicht hast.

Ralf